Was ist denn überhaupt Minimalismus?
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Viele Menschen neigen dazu, materialistische Dinge anzusammeln und langsam aber sicher ihre Wohnung und somit auch ihr Leben in ein unübersichtliches Chaos zu lenken. Beim minimalistischen Lebensstil geht es um die Qualität und den Nutzen der Dinge, und nicht um die Quantität. Es geht um ein harmonisches und achtsames Leben, dass perfekt auf Ihre eigenen wesentlichen Bedürfnisse angepasst ist.
Das neueste Spielzeug, der neueste Trend, die neue angesagte Mode...
Wer in diese Falle tappt und sich durch die Medien, Werbung und andere Arten von unterschwelliger „Manipulation“ sehr beeinflussen lässt, sammelt im Laufe der Zeit viele Dinge an, die oft schon nach wenigen Monaten wieder ihren Nutzen oder Appeal verlieren. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie über Ihre Bedürfnisse reflektieren, achtsamer leben können und Ihr Zuhause in einem minimalistischen Stil einrichten können. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie feststellen können, was Ihre wesentlichen individuellen Bedürfnisse sind. Dann können Sie Ihr Zuhause, und letztendlich auch Ihr ganzes Leben harmonischer gestalten. - Ganz nach Ihrem Geschmack.
Nichts im Leben ist permanent und statisch. Leben bedeutet Bewegung und Veränderung
Wenn wir an alten Dingen und Gewohnheiten festhalten, obwohl sie eigentlich nicht mehr ins aktuelle Leben passen, dann stagniert der freie Fluss der Energie. Stellen Sie sich vor, Sie wohnen in einer Wohnung mit Tapeten aus den 70er Jahren, zusammen mit verschiedenen Möbeln aus allen Zeiten, abgenutzten Teppichen und vielen Dekoartikeln, die damals in Mode waren. Das Raumgefühl wird sicherlich nicht sehr angenehm sein.
Deshalb ist es hilfreich, statt irgendwelcher Konsumexzesse nachzugehen, unseren Wohnraum zu organisieren und somit wieder frischen Wind und Vitalität in unser Zuhause zu bringen. Dies wirkt sich sogar positiv auf unsere mentale Gesundheit und unser ganzes Leben aus. Es lebt sich deutlich einfacher, wenn man schaut, was wirklich in das aktuelle Leben hinein passt. Man muss lernen, loslassen zu können. Dann ist man flexibler und freier und steigert seine Lebensqualität, anstatt in angesammelten Kram irgendwann unbeweglich und unzufrieden zu werden.
Eine Minimalismus-Wohnung einrichten und gestalten
Mit wie vielen und mit welchen Dingen sollte wir also unsere Wohnung einrichten? Ein minimalistischer Lebensstil bezieht sich nicht unbedingt auf einen Designstil, sondern darauf, wie wir mit weniger Dingen zu mehr Zufriedenheit finden können.

Wir müssen also zunächst bestimmen, was wir wirklich brauchen. Es gilt eine gute Balance zwischen Nutzen und Designaspekt zu finden. Unsere Lebensverhältnisse und Geschmäcker sind natürlich sehr unterschiedlich. Jeder muss hier also seine individuelle und zur jeweiligen Lebenssituation passende Lösung entwickeln.
6 Tipps als Orientierungshilfe zur Gestaltung Ihres Zuhauses
1. Mietwohnung, Haus oder Eigenheim? Wie lange plane ich hier zu wohnen? Es versteht sich von selbst, wer viel unterwegs ist oder häufig umzieht, sollte nicht mit sperrigen Möbeln das Leben extra kompliziert gestalten. Wie lange wir voraussichtlich an einem Ort wohnen bleiben, sollte also definitiv berücksichtigt werden. Wer lange an einem Ort wohnen bleibt, kann zum Beispiel die Möbel oder Einrichtung individuell für die jeweilige Wohnung anpassen oder gegebenenfalls sogar selber designen und bauen lassen. Wenn Sie ein Möbelstück kaufen, stellen Sie sicher, dass es nicht zu viel platz wegnimmt. Es empfiehlt sich die Größe der Möbel auf einem Blatt Papier zu skalieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Wenn das Sofa oder der Schrank zu groß ist, kann der Raum schnell sehr erdrückend wirken.
2. Spontankäufe sind dem Feng Shui sein Tod. Achtsames Konsumieren ist auch bei der Wohnungseinrichtung gefragt – insbesondere, wenn Sie gerade in der Abteilung für Dekoration unterwegs sind. Es empfiehlt sich, den spontanen Kaufimpulsen zu widerstehen und einige Nächte darüber zu schlafen. Wenn der entsprechende Artikel dann immer noch begehrt ist, kann man ihn kaufen. Bei Dekoartikeln empfiehlt es sich sehr sparsam zu sein. Häufig hat ein sorgfältig ausgewählter Dekoartikel eine bessere Wirkung auf das Raumgefühl als viele kleine Artikel. Hier gilt es, sich das Gesamtkonzept for Augen zu halten. Vielleicht ist die Dekoration ja eine Art Hingucker, die das ganze Design perfekt abrundet.
3. Verschiedene Möbel mit ähnlicher Funktion: Wer Möbel multifunktional nutzen kann, ist auf dem besten Weg zu einem minimalistischen Lebensstil. Ein Schreibtisch und ein Esstisch kombiniert, spart zum Beispiel 2 Quadratmeter an Fläche und ermöglicht ein größeres und freieres Raumgefühl. Natürlich ist dieses Prinzip stark von den individuellen Bedürfnissen abhängig, aber es kann häufig auf mindestens eine Möbelgruppe angewendet werden. So kann zum Beispiel ein Sofa als Gästebett genutzt werden, oder Schränke in der Küche könnten mit einer Arbeitsplatte versehen werden. Wandschränke sind eine gute Methode um den Platz effektiv zu nutzen und um einzelne Küchengeräte zu verstauen. Eine Arbeitsplatte mit Toaster, Kaffeemaschine, Sandwich Maker, Mixer, Entsafter und anderen Geräten, kann schnell ein chaotisches Raumgefühl verursachen. Ein gutes Feng Shui entsteht dann, wenn es für das Auge und den Geist möglichst wenig Ablenkung gibt.
4. Stimmige Farben und Materialien – Achten Sie auf eine stimmige Auswahl an Farben und Materialien. Sie können zum Beispiel verschiedene Komplementärfarben kombinieren oder die Materialien je nach Eigenschaft wählen. Im Feng Shui haben verschieden Materialien unterschiedliche Eigenschaften, die Ihnen helfen können Ihr Konzept zu realisieren. In diesem Blog Artikel können Sie mehr darüber lesen. Oft gilt hier aber die Grundregel, weniger ist mehr. Einzelne ausgewählte Möbel oder besondere Dekoration kommt besser zur Geltung, wenn sie nicht durch den restlichen darum herum angesammelten Kram „erschlagen“ werden.
5. Geschlossener Stauraum schont das Auge: Wie bereits erwähnt macht es Sinn Küchengeräte in einen geschlossenen Stauraum zu stellen. Somit bleiben die Linien des Raumes und der Küche sauber und fließend. Das selbe Prinzip kann natürlich auch in anderen Räumen angewendet werden. Aber Vorsicht! - Es besteht die Gefahr diese als Krempel-Sammelorte zu verwechseln! Nach einiger Zeit findest du heraus, welche Gegenstände einen festen Platz außerhalb des geschlossenen Stauraumes verdienen. Wenn du ein Gerät mehrmals täglich nutzt, möchte man es natürlich möglichst griffbereit aufbewahren. Andere Dinge die nur einmal am Tag oder sogar seltener genutzt werden, sollten im Schrank aufbewahrt werden können.
6. Überstürze nichts. Einen Schritt nach dem Anderen: Es ist schwer sich ein schönes Raumkonzept vorzustellen, wenn der Raum bereits mit Möbeln vollgestellt ist. Es empfiehlt sich, die Dinge in kleinen Schritten anzugehen. Ein Möbelstück nach dem anderen. Lassen Sie den Raum für ein paar Tage auf sich wirken und schauen Sie, ob Sie sich wohlfühlen. So vermeiden Sie nicht nur unnötige Fehlkäufe sondern finden auch heraus, was Sie wirklich brauchen. Sie können erst einmal ausprobieren und verändern, bis die richtige Lösung für die ganz persönliche Minimalismus-Einrichtung gefunden ist.